Öffnungszeiten: jeden 2. Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr und nach tel. Vereinbarung. Eintritt frei.
"Dauerausstellungen mit der Präsentation des großen Sohnes von Diedenshausen, Johannes Althusius und der bedeutenden Diedenshäuser Uhrmacherfamilie Womelsdorf. Archiv mit einer reichhaltigen Bilder-, Zeitungs-, Literatur- und Dokumentationspräsentation zur Orts- und Regionalgeschichte. Das Archiv steht dem Besucher während der Öffnungszeiten zur Verfügung. Ständig wechselnde Ausstellungen zum heimischen Handwerk mit praktischen Vorführungen."
Aktivitäten:
Zahlreiche Ausstellungen z.B. "Topographische Darstellung Diedenshausens durch 5 Jahrhunderte", "Raritäten der Flora und Fauna in der Diedenshäuser Gemarkung", "Heimische Fledermäuse", "Postkarten aus dem Elsofftal", "Soldatenbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg", "Porträt-Ausstellung", "Trauerkultur in Wittgenstein". Während der Öffnungszeiten werden Führungen durch das Bundesgolddorf angeboten. Ebenso besteht die Möglichkeit zur Einkehr in die Kaffeestube der "Diedenshäuser Landfrauen".
Der kleine Ort Diedenshausen an der Grenze zu Hessen ist im Jahre 1194 erstmals urkundlich erwähnt worden. Während das Geschlecht der Ritter von Diedenshausen nach 1400 nicht mehr von sich reden machte, trifft dies auf den "großen Sohn" des Dorfes nicht zu: der Staatsgelehrte Johannes Althusius wurde hier im Jahre 1563 als Sohn eines Müllers geb.. Seine Schrift über die Methode der Politik, in der er die in seinem calvinistischen Glauben wurzelnde Idee der Volkssouveränität entwickelt, beeinflusste gut zweihundert Jahre später die Väter der amerikanischen Verfassung. Das Heimathaus in Diedenshausen präsentiert im Obergeschoss eine kleine Johannes-Althusius-Gedenkstätte. Das Heimathaus ist in einem kleinen, zweistöckigen Gebäude eingerichtet, das vormals als Heuschuppen und Hühnerstall diente. Als herausragende Ausstellungsstücke werden hier der "Setzkeil von Diedenshausen" aus der Jungsteinzeit sowie weitere örtliche Bodenfunde späterer Epochen gezeigt. In der Werkstatt des Uhrmachermeisters Womelsdorf, der sein Handwerk in der Schweiz erlernte, wurden in den Jahren von 1750 bis 1850 zahllose präzise und fein gearbeitete Standuhren gefertigt, die dem Uhrmachermeister wegen der in Deutschland unüblichen schweizerischen Bauweise einen in Fachkreisen beachteten Namen verliehen. Wichtiger Bestandteil der modernen Konzeption des Heimathauses sind die halbjährlich wechselnden Ausstellungen zur Handwerkskultur des Dorfes. Das "Löffelmachen", die Holzbearbeitung zu Gebrauchsgegenständen und Kinderspielzeug, hat auch in Diedenshausen eine lange Tradition und war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts für viele Familien insbesondere während des Winters eine notwendige Nebenerwerbsquelle. Schulklassen aus dem benachbarten Berleburg und dem weiteren Umkreis sowie Besuchergruppen erhalten die Möglichkeit, eines der dörflichen Handwerke jeweils von A-Z kennen zu lernen: die Wollverarbeitung vom Scheren des Schafes über das Waschen, Kämmen und Färben der Wolle bis zu ihrem Verweben. das Schusterhandwerk vom Gerben des Leders über das Zuschneiden der Schnittmuster bis zur Herstellung des fertigen Schuhwerks. die Milchverarbeitung vom Melken der Kuh bis zu den Endprodukten Milch, Butter und Käse. Darüber hinaus besteht ein reichhaltiges Bilder-, Zeitungs-, Literatur- und Dokumentenarchiv, das den Bewohnern des Ortes ermöglicht, die Geschichte des Dorfes und der eigenen Familie zu erforschen. Der auswärtige Besucher hat die Möglichkeit, den Besuch des Museums mit einer Führung durch Diedenshausen zu verbinden, das vor allem wegen seiner liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser im Jahre 1998 mit dem Titel "Bundesgolddorf" ausgezeichnet worden ist. (Dieter Pfau in: "Museen und Heimatstuben Siegerland-Wittgenstein").